Psychosen

Unter dem Begriff „Psychosen“ sind mehrere psychische Erkrankungen zusammengefasst, deren gemeinsames Hauptmerkmal ist, dass die Wahrnehmung und/oder Verarbeitung der Realität durch die Betroffenen verändert ist. Die Krankheitsbilder können sehr vielfältig sein und sind geprägt vom individuellen Lebenskontext der erkrankten Person. Typischerweise sind Erkrankte von wahnhaftem Erleben, Halluzinationen und ausgeprägten Denkstörungen betroffen. Die verschiedenen Krankheitsbilder werden anhand von Ursachen, Symptomen und deren Dauer unterschieden. Die sogenannten primären Psychosen, zu denen bspw. die Schizophrenie zählt, haben keine erkennbare Ursache. Hingegen wird das Gehirn bei den sog. sekundären Psychosen durch nachvollziehbare Ursachen direkt oder indirekt beeinträchtigt. Zu den Ursachen zählen Gehirntumore, Infektionen oder andere organische Erkrankungen, Substanzmittelkonsum (Cannabis, Alkohol) oder Medikamente. Im Laufe des Lebens erkranken 1-2 von 100 Menschen einmal in ihrem Leben an einer Psychose. Dabei sind alle Geschlechter gleichermaßen betroffen.

Vor einer akuten Psychose können bereits potentielle Frühwarnzeichen in Form von milderen Symptome auftreten:

  • Veränderung der Gefühlswelt: Ängste (besonders Angst vor Verfolgung/Bedrohung), Depressionen, Stimmungsschwankungen
  • Veränderung der Wahrnehmung: unübliche Wahrnehmungen (z. B. stärkere Wahrnehmung von Farben oder Geräuschen, sich selbst oder die Umwelt als entfremdet wahrnehmen), ungewöhnliche Gedanken (Geschehnisse oder Handlungen anderer Personen auf sich selbst beziehen, Gefühl der Beobachtung)
  • Veränderung der Interessen: plötzlich unübliches Interesse an Themen wie z. B. Religion oder Magie
  • Veränderung der Wesenszüge: gesteigerte Empfindlichkeit, Nervosität, Appetitverlust, Vernachlässigung der Selbstfürsorge, Verlust von Energie, Schlafstörungen
  • Veränderung in sozialen Beziehungen: Isolation, Kontaktabbruch, Beziehungsprobleme, Misstrauen
  • Veränderung von Leistungsfähigkeit: Konzentrationsstörungen, verminderte Stresstoleranz, verminderte Leistungsfähigkeit

Viele Krankheitsbilder aus dem Kreis der Psychosen sind vorrübergehend, während andere chronisch in Episoden verlaufen. Das Erkennen von Frühwarnzeichen kann dabei helfen, frühzeitig Behandlung in Anspruch zu nehmen und den Verlauf einer Psychose positiv zu beeinflussen, sofern eine Krankheitseinsicht herrscht.

Auswirkungen aufs Studium

Je nach Schwere und Verlauf einer Psychose können betroffene Studierende z. B. aufgrund von Konzentrationsschwierigkeiten, Gedächtnisstörungen oder einer erhöhten Reizbarkeit teilweise stark in ihrer Studierfähigkeit beeinträchtigt sein. Die Weiterführung des Studiums kann während einer akuten und sehr ausgeprägten Psychose, die eine stationäre Behandlung erforderlich macht, zeitweise auch vollkommen verhindert sein. Hilfreich für das Studium ist v. a. die Reduktion von Stress, insbesondere in Prüfungsphasen.

Quellen

psychenet: Psychosen

Psychiatrienetz: Psychosen (Link nicht mehr verfügbar)



Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 24.09.2025