Bei einer Studierendenbefragung im Jahr 2021 gaben bundesweit 16 % der Befragten an, eine gesundheitliche Beeinträchtigung zu haben, die sich erschwerend auf ihr Studium auswirkt. Davon leben 65% mit einer psychischen Erkrankung. Bei insgesamt 97 % der von einer gesundheitlichen Beeinträchtigung betroffenen Studierenden ist diese nicht bei der ersten Begegnung wahrnehmbar (best3 – Studieren mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung).
Am häufigsten erkranken Studierende an Depressionen und Angststörungen, sie leben außerdem mit Essstörungen, Persönlichkeitsstörungen, Suchterkrankungen, Zwangsstörungen, Psychosen und anderen psychischen Erkrankungen.
Autismus-Spektrum-Störungen und AD(H)S sind keine psychischen Erkrankungen, sondern neurobiologische Störungen, die Studierende im Hochschulalltag ebenfalls vor Herausforderungen stellen können.
Studieren mit psychischer Erkrankung und Neurodivergenz
Doch was bedeutet es eigentlich, den Studienalltag mit Panikattacken, Antriebslosigkeit oder einer ADHS zu bewältigen? Und wie gelingt es, stabil durchs Semester zu kommen?
Eine einfache Antwort auf diese Fragen gibt es nicht – betroffene Studierende erleben die den Grad und die Symptome ihrer Beeinträchtigung und auch deren Auswirkungen aufs Studium ganz unterschiedlich. Sie erleben Phasen, in denen Studieren gut funktioniert, manchmal sind sie aber auch eingeschränkt bis gar nicht studier- oder prüfungsfähig. Einige berichten, dass ihre psychische Erkrankung oder Neurodivergenz neben der Belastung und den Einschränkungen auch Positives mit sich bringt, z. B. eine ausgeprägte Sensibilität, eine differenzierte Denkweise oder mehr Verständnis für die Sorgen anderer Menschen.
Du bist nicht allein.
Vielleicht bist Du überfordert mit dem Papierkram, weißt nicht über hilfreiche Angebote Deiner Hochschule Bescheid oder bist unsicher, ob und wie Du Deine Beeinträchtigung mit Mitstudierenden und Lehrenden teilen kannst. Wir haben Informationen und Anregungen zusammengetragen, um Dich im Studienalltag zu unterstützen.
Vor dem Studium
Viele neue Gesichter, eine unbekannte Umgebung, vielleicht sogar ein Umzug in eine neue Stadt – das Studium kann neben der Vorfreude auch Stress und Unsicherheiten auslösen. Damit Du trotzdem gut in Dein erstes Semester starten kannst, haben wir Informationen zu den Vor- und Nachteilen eines Studiums, zu Orientierung und Bewerbung und zum Studieneinstieg zusammengestellt.
Im Studium
Hier gibt es Tipps zu Prüfungen, Nachteilsausgleichen, Studienfinanzierung und zum Thema Teilzeitstudium und Beurlaubung.
Anlaufstellen
Du weißt nicht, an wen Du Dich wenden kannst? Für Studierende mit psychischen Belastungen und Neurodivergenz gibt es viele Unterstützungsangebote an der HAW Hamburg, an anderen Hochschulen und auch außerhalb der Hochschule.
Wie geht es anderen?
Wir haben Studierende, die mit psychischer Erkrankung und Neurodivergenz leben, zu ihren Erfahrungen, Tipps, Herausforderungen, Erfolgserlebnissen und Wünschen befragt. Dabei entstanden Interviews, Erfahrungsberichte und eine Reihe von Comics, die beispielhaft typische Situationen aus dem Studienalltag zeigen.
Interviews mit Expert*innen
In den Interviews berichten Expert*innen der Hamburger Hochschulen von ihren Erfahrungen aus der Arbeit mit Studierenden mit psychischer Erkrankung und Neurodivergenz.
Diagnosen
Erfahre hier mehr über psychische Erkrankungen und Neurodivergenz und ihre Auswirkungen auf den Studienalltag.