Das Empfinden von Angst ist etwas vollkommen Normales. Sie betrifft alle Menschen und soll uns vor gefährlichen Situationen warnen. Nimmt die Angst jedoch ein anhaltend überhöhtes Ausmaß an oder tritt auch ohne tatsächlich drohende Gefahr auf, spricht man von einer Angststörung. Unter diesem Überbegriff sind verschiedene Formen von Angsterkrankungen zusammengefasst, die sich in drei Gruppen einordnen lassen:
1. Generalisierte Angststörung: Betroffene einer generalisierten Angststörung leiden unter anhaltenden Ängsten und Sorgen, die viele Lebensbereiche des Alltags betreffen können und sich nicht auf spezifische Situationen oder Objekte beziehen. Die Angst kann auch als diffuses Gefühl ohne ersichtlichen Zusammenhang auftreten. Die ständigen Sorgen und Ängste führen zu einer innerlichen Anspannung und werden häufig von somatischen Symptomen wie Übelkeit, Schwindelgefühl oder Herzklopfen begleitet.
2. Panikstörung: Maßgeblich für die Panikstörung sind plötzlich auftretende Anfälle von heftiger Angst (sog. „Panikattacken“), die über einen Monat hinaus mehrfach auftreten. Auch die Panikattacken haben keinen spezifischen Bezug zu Objekten oder Situationen, sondern können sich grundsätzlich jederzeit und überall ereignen. Betroffene erleben dabei nicht selten starke Todesangst, die von körperlichen Beschwerden, wie beispielsweise Erstickungsempfinden, Herzrasen oder Ohnmachtsgefühl begleitet werden.
3. Phobien: Zu den Phobien zählen unterschiedliche Ängste, die sich jeweils auf einen spezifischen objekt- oder situationsbezogenen Auslöser richten, wie z. B. Insekten, große Höhen, offene Gewässer oder Spritzen. Das Objekt oder die Situation ist dabei selbst nicht oder kaum gefährlich. Auch die Soziale Phobie, die sich durch starke Furcht vor sozialen Situationen definiert, zählt hierzu.
Auswirkungen aufs Studium
Angststörungen jeglicher Form können sich unterschiedlich auf den Studienalltag sowie Prüfungssituationen auswirken. Dabei ist zu betonen, dass „Prüfungsangst“ zunächst keinen krankheitswert hat, manchmal aber doch eine Angststörung (oder eine andere psychische Erkrankung) dahinter stecken kann. Der Umgang mit Klausuren oder Referaten wird dadurch zusätzlich erschwert. Das Ausmaß und die Intensität der Angstgefühle sind bei Studierenden mit einer Angststörung größer bzw. stärker und verursachen nicht selten einen sehr hohen Leidensdruck sowie körperliche Symptome. Bei einer generalisierten Angststörung oder einer Sozialphobie z. B. kann auch die Anwesenheitspflicht eine Hürde darstellen, weil betroffene Studierende gar nicht in der Hochschule oder im Seminarraum ankommen.
Zum Thema Prüfungsangst gibt es einen sehr informativen verschriftlichten Vortrag von Mechthild Rolfes.
Comic „Plötzlich verschwunden“
Quellen
gesund.bund.de: Generalisierte Angststörung
Psychiatrienetz: Angststörungen (Link nicht mehr verfügbar)
